Ausbildung zum Fleischer / zur Fleischerin
Du kannst selber keinen Bogen um die Fleischtheke machen, bist ein Fan von gut verarbeiteten Fleischprodukten und achtest bei deiner Wahl stets auf Qualität? Hochwertige Schweineschnitzel, deftig geräucherte Würste und schmackhafte Rouladen sind deine Welt? Dann ist die Fleischer-Ausbildung möglicherweise genau dein Ding.
Die Ausbildung im Überblick
Dauer der Ausbildung
3 Jahre
Schulabschluss
empfohlen:
Hauptschulabschluss,
Mittlerer Schulabschluss oder Abitur
Tätigkeitsfeld
Fleischerhandwerks- und industriebetriebe, Fleischergroßmarkt, Einzelhandel, Schlachtbetriebe
von Vorteil
Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit, Durchhaltevermögen, Kommunikationsfähigkeit, Lernbereitschaft, körperliche Belastbarkeit
Berufsbild Fleischer/Fleischerin
Was macht ein Fleischer bzw. eine Fleischerin?
Fleischer/-in, Metzger/-in, Schlachter/-in? Hier gibt es vor allem regionale Unterschiede in den Bezeichnungen. Im Nordwesten Deutschlands kennt man eher den Schlachter, im Westen und Süden den Metzger. In Thüringen und weiter im Osten und Nordosten Deutschlands wirst du meist den Begriff Fleischer hören. Dies ist auch die offizielle Bezeichnung des Ausbildungsberufs. Das Schlachten der Tiere gehört dabei nicht zwingend zur Ausbildung. Hier kommt es auf den Betrieb und auch deine persönliche Einstellung an. Das heißt, je nachdem, ob der Ausbildungsbetrieb selbst schlachtet und ob du das Schlachten lernen möchtest.
Eins ist natürlich klar: Ein Fleischer oder eine Fleischerin arbeitet in jedem Fall mit Fleisch (vorrangig Schwein, Rind und Geflügel). Das fängt bei der Beurteilung der Qualität des Fleisches an. Weiter geht es über die Verarbeitung z. B. zu Wurst, portioniertem Fleisch oder Ähnlichem. Am Ende deiner Aufgaben als Fleischer/-in steht die Kundenberatung und der Verkauf.
Auch dazwischen gibt es einige interessante Tätigkeiten, wie beispielsweise die Herstellung von Salaten oder Konserven oder das Anrichten von kalten Platten. Der Metzgerberuf ist dadurch recht vielseitig.
Ausbildung zum Fleischer oder zur Fleischerin
Was lernt man in der Fleischer-Ausbildung?
Auch Theorie wirst du in deiner Ausbildung haben, aber im Ausbildungsbetrieb geht es direkt in die Praxis. Hier lernst du, wie du Fleisch richtig zerlegst, wie du mit den notwendigen Maschinen umgehst und wie du diverse Fleischprodukte, Salate und Snacks zubereitest. Ebenso das Anrichten der Fleisch- und Wurstwaren und sonstiger Speisen zählt zum Ausbildungsinhalt. Weiterhin bekommst du Anleitungen und Tipps, wie du die Fleischerwaren an den Kunden bringst. Dazu zählt neben dem genauen Abteilen und Abwiegen auch die Beratung. Möchte der Kunde beispielsweise wissen, wie man ein bestimmtes Fleischprodukt zuhause zubereitet oder welcher Wein besonders gut zu welchem Fleisch passt, hilfst du auch hier weiter.
Je nachdem, welcher Betrieb dich ausbildet, gibt es unterschiedliche Schwerpunkte:
- Schlachten
- Herstellen von Fleisch- und Wurstwaren
- Herstellen von Gerichten
- Kundenberatung und Verkauf
Passt die Ausbildung zum Fleischer / zur Fleischerin zu mir?
Stimmst du folgenden Aussagen (eher) zu? Dann ist der Beruf des Fleischers bzw. der Fleischerin vermutlich genau dein Ding.
- Ich habe keine Probleme damit, Fleisch (Schwein, Rind, Geflügel) zu verarbeiten.
- Ich bin körperlich fit und arbeite gerne handwerklich.
- Ich habe Spaß am Umgang mit Menschen und bin sehr geduldig.
Wenn du diesen Aussagen (eher) zustimmst, passt die Ausbildung als Fleischer/Fleischerin wahrscheinlich nicht so gut zu dir.
- Ich vertrage keine intensiven Gerüche und bin anfällig gegen Lärm.
- Ich würde lieber in einem ruhigen Bürojob arbeiten wollen.
Wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Nach der Fleischer-Ausbildung kannst du generell in sämtlichen Betrieben arbeiten, die Fleisch- und Wurstwaren herstellen. Wenn du dich weiterbilden möchtest, kannst du dabei unterschiedliche Wege einschlagen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, Fleischermeister/-in, Industriemeister/-in für Lebensmittel oder Techniker/-in für Lebensmitteltechnik zu werden. Dann hättest du die Qualifikation, um Führungsaufgaben zu übernehmen oder ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Außerdem kannst du ein Studium im Bereich der Ernährungswissenschaft machen und dann z. B. als Verbraucherberater/-in arbeiten. Auch die Ausbilder-Eignungsprüfung (AEVO) ist nennenswert. Diese befähigt dich dazu, selber auszubilden und somit neuen Fachkräften das Fleischerhandwerk näher zu bringen.